Success Story Hafen Rostock

Ostsee-Hafen setzt auf modernes Sicherheitskonzept

Ein sicherer Hafen für Rostock

Rostock gehört seit dem Mittelalter zu den strategischen Handelsplätzen an der Ostsee. Heute ist der moderne Hafen ein Zentrum für den internationalen Waren- und Rohstoffumschlag sowie für den Fährverkehr nach Nordeuropa. Millionenumsätze und mehrere hunderttausend Passagiere jährlich machen die Hafenanlage aber auch zum potenziellen Ziel für Kriminelle. Mit einem ausgefeilten Sicherheitskonzept, das den neuesten, international verbindlichen Regeln entspricht, werden Hafenanlagen, Passagiere und Waren in Rostock gegen solche Zwischenfälle weitreichend geschützt.

Die Seehäfen der großen Küstenstädte gelten gemeinhin als Tor zur Welt. Schiffe unter internationalen Flaggen bringen den Hauch von großer weiter Welt, von Freiheit und Abenteuer an jede Kaimauer. Gerade das macht Seehäfen aber genauso zu potentiellen Zielen für Angriffe wie die internationalen Flughäfen. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 steht auch der globale Schifffahrtsverkehr verstärkt im Fokus der Sicherheitsspezialisten. International verbindliche Sicherheitsregeln geben darum den Hafenbetreibern in aller Welt einen wichtigen Leitfaden an die Hand.

Auf dem Hafenareal der Ostseeregiopole Rostock werden die Sicherheitskriterien des ISPS-Codes (International Ship and Port Facility Security Code), der seit dem 1. Juli 2004 international verbindlich ist, konsequent umgesetzt. Festgeschrieben und für weltweit verbindlich erklärt hat die ISPS- Sicherheitskriterien die International Maritime Organization (IMO). Mit diesen Sicherheitsvorschriften will die internationale Schifffahrtsorganisation Hafenbetreiber und Reedereien rund um den Globus für den Kampf gegen terroristische Aktivitäten rüsten.

So wurden auf dem Gelände des Rostocker Hafens in den vergangenen Jahren unter anderem ausgewiesene und abgeschlossene Terminalareale geschaffen sowie Sicherheitszäune und Tore errichtet. Alle Eingänge zu den Hafenanlagen sind inzwischen mit dezidierten Zugangskontrollen sowie einer umfassenden Videoüberwachung ausgerüstet.

Sicherheit wird maßgeschneidert

Jeder Hafen ist auch eine Welt für sich, weshalb es bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen immer auch gilt, individuelle und lokale Gegebenheiten mit zu berücksichtigen. So müssen für die Zutrittskontrolle die Daten mehrerer Tausend Mitarbeiter verwaltet werden, denn neben den Hafenbetreibern residieren auch weitere Unternehmen auf dem maritimen Gewerbegelände. Hinzu kommen Passagiere und Besucher. Welchen Maßnahmen wo zu treffen sind, kann nur eine genaue Analyse zeigen, das sogenannte Port Facility Security Assessment. Hier fließen individuelle Besonderheiten des Hafenbetriebes ebenso ein, wie die Anforderungen des ISPS-Codes. Aufgrund der so generierten Daten werden konkrete Sicherheitspläne (Port Facility Security Plan) erstellt und sowohl technisch als auch personell umgesetzt.

Der ISPS-Code gilt auch für Schiffe. Ohne die Einhaltung der neuen Sicherheitskriterien dürfen die Schiffe die internationalen Liegeplätze nicht mehr anlaufen und sind damit de facto vom internationalen Welthandel ausgeschlossen.

Hafensicherheit rückt ins Visier

Nach dem Fall der Mauer hatte man im Zuge der neu gewonnenen Freiheit am Rostocker Hafengelände zunächst sämtliche Tore entfernt. Zutrittskontrollen durch Pförtner schienen ausreichend. Die Terroranschläge vom September 2001 haben diese öffentlichkeitsfreundliche Einschätzung grundlegend verändert. Sicherheitskonzepte für den Schutz von Hafenanlagen rückten jetzt ebenso ins Visier, wie die für Flughäfen.

In Rostock erhielt nach einer öffentlichen Ausschreibung die MIDITEC Datensysteme GmbH den Zuschlag für die Umsetzung einer weitreichenden Sicherheitslösung, die sich dediziert an den Anforderungen des ISPS-Codes orientiert. Die Bremer boten ein Gesamtkonzept an, das sich modular an die Bedürfnisse des Rostocker Hafens anpasste und weiter angepasst werden kann. Zudem überzeugte das Preis-/Leistungsverhältnis.

Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit

Den Grundstock für eine umfassende Sicherheits-Lösung legte man in Rostock mit einer Zutrittskontrolle, mit der zunächst zwei Tore ausgerüstet wurden. Die MTZ Business Solutions von MIDITEC ist modular aufgebaut und erlaubt bei Einsatz der unterschiedlichen Module, beispielsweise „Access“ für die Zutrittskontrolle oder „Visitor“ für die Besucherverwaltung ein mehrstufiges Sicherheitskonzept. Die Web-basierte Anwendung kann von jedem PC der Hafenverwaltung über das Intranet, bei Bedarf aber auch mobil über das Internet angesteuert werden. Das kommt den Anforderungen auf dem Rostocker Hafengelände entgegen, denn die Sicherheitsleitstände sind örtlich ungebunden und wechseln mit den Schichten der Mitarbeiter mehrmals täglich. Die MIDITEC-Lösung ermöglicht diesen einfachen Standortwechsel schnell und unbürokratisch, ohne den Tagesablauf auf dem Hafengelände zu beeinträchtigen oder eine Lücke in das Sicherheitskonzept zu reißen.

Das Programm für die Zutrittskontrolle erlaubt individuell parametrierbare Wochenprogramme und Zeitzonen. Damit lässt sich  die Zutrittserlaubnis für alle Mitarbeiter, die das Hafengelände betreten, detailliert konfigurieren und an die Bedürfnisse des Schichtbetriebes auf dem Areal anpassen. Unregelmäßigkeiten werden vom System automatisch erkannt und an den zentralen Sicherheitsleitstand gemeldet. Das System schlägt automatisch entsprechende Maßnahmen vor oder führt diese selbst durch – je nachdem welcher Bereich betroffen ist und welche Systemoption hierfür gewählt wurde.

Besuche ohne viel Bürokratie

Ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitslösung ist die Besucherverwaltung (Visitor), die auf dem Rostocker Hafengelände ein breites Anwendungsspektrum abdeckt. Sie ermöglicht beispielsweise die automatische An- und Abmeldung von Besuchern. Besucherausweise lassen sich individuell erstellen und ermöglichen den Gästen den Zugang zu den für sie relevanten Bereichen auf dem Hafengelände.

Per Besuchervoranmeldung können Mitarbeiter, die Gäste erwarten, deren wichtige Eckdaten hinterlegen und auch die Besuchsdauer eingrenzen. Das Empfangspersonal hat damit alle wichtigen Daten parat, wenn der Besucher eintrifft. Das Verlassen des Geländes ist für Besucher unbürokratisch, da die Ausweise automatisch durch Schluckleser eingezogen werden und den Umweg über den Pförtner ersparen. Die Zutrittserlaubnis erlischt nach Ablauf der vorgegebenen Besuchszeit, wenn sie nicht manuell verlängert wird, falls beispielsweise ein Besuch länger dauert, als vorab erwartet.

Kfz-Kennzeichen werden automatisch erkannt

Die Besucherverwaltung steuert auch den LKW-Verkehr auf dem Hafengelände. LKWs werden wie Besucher mit allen wichtigen Daten vorangemeldet. Das Kennzeichen wird durch die Kennzeichenerfassung an den Toren erkannt und verifiziert. Dieser Vorgang dauert nach Erreichen der Haltelinie an den Zugangstoren nicht mehr als zwei Sekunden. Stimmen alle Eckwerte überein, öffnet sich die Schranke umgehend. Das System ist in der Lage, sämtliche europäischen Kennzeichen automatisch zu erkennen und zuzuordnen.

Fahrzeuge ohne Kennzeichen, beispielsweise Transportfahrzeuge für Container, werden mit Weitbereichslesern identifiziert. Auf diese Weise lässt sich auch der Verkehr auf dem Hafenareal kontrollieren. Verursachen beispielsweise Fahrzeuge auf dem Gelände Beschädigungen, werden diese Vorgänge durch die Kamerasysteme erkannt und lassen sich problemlos nachverfolgen. In der Nacht kommen Infrarot-Kameras zum Einsatz, so dass eine durchgängige Überwachung mit rechtlich verwertbarem Bildmaterial möglich ist. Fahrzeuge lassen sich auch manuell in das System einbuchen und erhalten so eine Zugangsberechtigung für den Rostocker Hafen. Haben Besucher oder Lieferantenfahrzeuge keine vorab erstellte Zutrittsberechtigung, klingeln diese am Zugangstor. Auf dem PC des verantwortlichen Mitarbeiters am Sicherheitsleitstand öffnet sich ein Fenster mit einem Kamerabild und der Besucher kann identifiziert werden. Die Torfreischaltung erfolgt dann manuell per Mausklick.

Sicherheit zu Land und zu Wasser

Mittlerweile ist das MIDITEC-System auf dem Rostocker Hafengelände flächendeckend im Einsatz. Das System steuert aktuell 17 Tore und diverse Schrankenanlagen. Im angeschlossenen Videoüberwachungssystem sind zur Zeit 80 Netzwerkkameras im Einsatz. Geschultes Personal sichert auf den Terminals durchgehend sämtliche Kontrollmaßnahmen ab. Gemeinsam mit Sicherheitsbehörden wie der Wasserschutzpolizei, der Polizeiinspektion Rostock, der Feuerwehr und dem Zoll ist auf dem Rostocker Hafengelände ein durchgängiges Sicherheitskonzept realisiert worden, das Passagiere, Besucher, Mitarbeiter und Waren vor möglichen Übergriffen schützt. Sollte es zu Bedrohungen kommen, die im ISPS-Code im Einzelnen definiert werden, lässt sich der gesamte Hafen über das MIDITEC-Sicherheitskonzept innerhalb weniger Sekunden sperren. Diese Sperrung kann nur der autorisierte Administrator wieder aufheben.

„Das System läuft bei uns 365 Tage, 24 Stunden am Tag fehlerfrei“, sagt Jens Käkenmeister, Leiter Hafensicherheit/Port Security Officer am Rostocker Hafen. „Es ist sicher und dennoch einfach und schnell zu handhaben. Die Lösung der Bremer Sicherheitsexperten kann bei Bedarf ständig erweitert werden, beispielsweise wenn Liegeplätze hinzukommen oder neue Kunden unser Gelände nutzen wollen. Damit haben wir bisher für jede neue Herausforderung in kürzester Zeit eine adäquate Lösung gefunden.“

Seit Februar 2009 hat der Rostocker Hafen zudem einen Hotline-Vertrag mit MIDITEC abgeschlossen, der ihm eine zusätzliche und zuverlässige Betreuung garantiert – selbst wenn einmal Fragen aufkommen, die über den normalen Tagesablauf hinausgehen.

 

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